Die Reflexions Skulptur Sirius C

Ohne Zweifel ist Sirius C ein Kunstwerk, auf das man sich einlassen muss. Wer versucht, sich an der Greifbarkeit der Figur aus weißen Glasfaserstangen festzuhalten, wird letztendlich enttäuscht sein, denn der Reiz der Skulptur besteht in ihrer Transzendenz, ihrer Dreidimensionalität, ihrem Nicht-Greifbarsein.

Die Skulptur rotiert und wird dabei mit Dias bestrahlt, die jedes für sich ein einzigartiges Kunstwerk darstellen. Während Töne erklingen, die ihrer natürlichen Herkunft entfremdet sind, trifft Licht auf die sich bewegende Skulptur und schenkt ihr ein Eigenleben. Es entsteht ein Effekt, den man demjenigen, der Sirius C noch nicht kennt, am ehesten als Hologramm-artig beschreiben kann.

Sirius C fordert das Publikum auf, loszulassen, den Sprung in etwas Neues zu wagen, das für jeden eine einmalige Erfahrung birgt. Sie entführt in Vergangenheit und Zukunft. Der eine findet sich in einem Meer tanzender Sterne wieder, ein anderer fühlt sich in eine Welt voller steinzeitlicher Malereien versetzt. Die sphärischen Klänge reizen, fordern heraus, beschwören ein rein subjektives Erleben herauf. Die Verbindung aus Licht- und Klangeffekten verschmilzt zu einer Symbiose, in der man unabhängig von Alter, Geschlecht, Schicht, kulturellem Hintergrund und Bildung für einen Moment den Alltag und sich selbst verlieren kann.

Keine Abbildung wird diesem Kunstwerk gerecht, denn Sirius C kann man nicht „sehen“, man muss es „erleben“. Erst dann versteht man die Namensgebung, die Mythisches, Traditionelles, Futuristisches miteinander verbindet.

Sirius C lässt das Publikum zurück mit dem Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben, an etwas Besonderem teilgenommen zu haben. Die kinetische und audio-visuelle Skulptur lässt sich nicht einer bestimmten Kunstrichtung zuordnen und schlägt eine Brücke zwischen der Tradition der Cinematographie und modernster Projektions- und Computertechnik.

Was bleibt, ist ein Kribbeln im ganzen Körper, von dem man nicht weiß, ob man es abschütteln oder auskosten möchte.


Sirius demo Film


Technische Beschreibung

Das Konzept von Sirius C geht zurück auf das Prinzip der Camera Fotographica, auf dem auch das heutige Kino aufbaut. Der Blick des Publikums wird auf bestimmte Bahnen begrenzt oder gezielt auf Gegenstände gelenkt, wodurch in Zusammenhang mit Belichtung und Bewegung der Anschein von Dreidimensionalität erzeugt wird.
Statt aber bewegte Bilder auf eine statische Leinwand zu projizieren, dreht sich die Skulptur mit alternierenden Geschwindigkeiten um sich selbst und wird dabei mit stillstehenden Bildträgern bestrahlt.

Jedes dieser Dias ist ein Unikat, das vom Künstler Gustav Gisiger in Handarbeit hergestellt wurde. Aus belichteten Negativen wurden kleine Kunstwerke, indem durch Kratzen und Ätzen die verschiedenen Farbebenen des Dias freigelegt und teils durch Färben oder Überlackieren manipuliert wurden.
Bis zu seinem Tod 2002 schuf Gisiger tausende dieser Meisterwerke, die heute von Gisigers ehemaligem Assistenten Majo Ussat in neuen Choreographien für Sirius C arrangiert werden. In verschiedenen Bearbeitungsphasen werden die Dias auf Glasträger, so genannte Gobos, gebrannt, wodurch sie erheblich haltbarer und leistungsstärker werden.


Text zum Namen Sirius C



Sirius ist der Hauptstern (A) im Sternbild des Großen Hundes und unser nächster und hellster Fixstern am Nachthimmel.
Sirius bildet ein Doppelsternsystem mit einer Umlaufzeit von 50 Jahren.
Die Entfernung zur Erde beträgt 8.6 Lichtjahre
Sirius B, sein Begleiter ist der erste bekannte Weiße Zwerg.

Nach heutigen Erkenntnissen enthält das Sirius-System insgesamt 4 Objekte:
neben Sirius A und B sind dies noch Sirius BC und D.
Sirius BC steht im Zusammenhang mit Sirius B, allerdings ist weder etwas über sein Spektrum noch etwas über seine Natur bekannt.
Es könnte sich um einen Roten Zwerg, aber auch um einen Braunen Zwerg handeln.

Das Sirius Rätsel:

Text (Auszüge) von Dr. Klaus Richter

Mitte der siebziger Jahre machte das Buch "Das Sirius-Rätsel" von Robert Temple Furore - behauptete Temple doch, daß er aufgrund einer Arbeit der französischen Ethnologen Griaule und Dieterlen herausgefunden hat, daß der in Mali/Westafrika beheimatete Stamm der Dogon uraltes Wissen über das Sirius-System besitzt, das vor langer Zeit von außerirdischen Besuchern auf die Erde gebracht wurde.

1950 berichteten die Ethnologen Marcel Griaule und Germaine Dieterlen in einem kurzen Aufsatz über rätselhaftes astronomisches Wissen der Dogon und benachbarter Stämme im Hinblick auf den Stern Sirius.

Die Dogon wissen von dem Stern "po tolo", dem "Stern des Sigui".
Sigui ist identisch mit Sirius und po steht für das kleinste den Dogon bekannte Getreidekorn, dessen botanischer Name "digitaria exilis" lautet. Unter der Bezeichnung "Digitaria" ging denn auch der Stern des Sigui in die einschlägige Literatur ein.

Digitaria umkreist einmal alle 50 Jahre den Sigui, er ist unsichtbar und er ist der schwerste Stern. Er bestimmt die Position des Sigui, indem er ihn auf seiner Flugbahn umkreist.
Das ist aber noch nicht alles: die Dogon berichteten Griaule und Dieterlen von einem komplexen System, das noch weitere Komponenten enthält:
neben Sigui und Digitaria gibt es den Stern Emme Ya, der größer als Digitaria und viermal leichter als dieser ist. In fünfzig Jahren würde er, ebenso wie Digitaria, in der gleiche Richtung Sigui umkreisen, aber eine größere Umlaufbahn haben. Emme Ya wiederum wird von einem als "Stern der Frauen" bezeichneten Satelliten umkreist.
Ein dritter Begleiter, der "Schusterstern", ist sehr viel weiter entfernt und bewegt sich in entgegengesetzter Richtung um Sigui.
Diese in der Tat erstaunlichen Erkenntnisse sollen im Hinblick auf neuere astronomische und ethnologische Erkenntnisse auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden.


Sirius A und B

Das mutmaßliche Wissen der Dogon über den Stern Digitaria, der Sigui (Sirius) auf einer ovalen Umlaufbahn umkreist, scheint sich in vieler Hinsicht mit den Erkenntnissen, die die Astronomie in den letzten 130 Jahren über das Sirius-System gewinnen konnte, zu decken.

Bereits 1834 fand der Königsberger Astronom Friedrich Wilhelm Bessel Unregelmäßigkeiten in der Eigenbewegung des 8.6 Lichtjahre entfernten Sterns Sirius und vermutete einen Begleiter, der an Sirius zerre, den man aber nicht sehen könne.

Basierend auf der Arbeit Bessels machte sich 1862 der Amerikaner Clark auf die Suche nach Sirius und fand den Begleiter dort, wo Bessel ihn vermutet hatte.
Es war der erste Weiße Zwerg, der jemals entdeckt wurde, und diese Entdeckung leitete die Erforschung des Lebens der Sterne ein.

Heute kennt man zahllose Weiße Zwerge in unserer Galaxie und man weiß, daß sie alles sind, was einmal von einem Stern wie der Sonne übrig bleiben wird.
Sirius B konnte 1970 von dem Astronomen I. Lindenblad vom US Naval Observatory sogar fotografiert werden.

Sirius B umkreist Sirius A, der zum Spektraltyp A0V gehört und der etwa 2.31 Sonnenmassen in sich vereint, auf einer annähernd ovalen Umlaufbahn in etwa 50,12 Jahren.
Obwohl er nur etwa so groß wie die Erde ist, beträgt seine Masse dennoch ungefähr eine Sonnenmasse - ein Teelöffel der Sirius-B Masse würde auf der Erde ein enormes Gewicht haben.
Insofern ist die Übereinstimmung mit dem Wissen der Dogon erstaunlich.

Das Wissen der Dogon, wie es Griaule und Dieterlen 1951 beschrieben, beschränkt sich jedoch nicht nur auf Sirius A und B, sondern umfaßt noch weitere Objekte.
Sensationell wäre es natürlich, wenn man diese Objekte nachweisen könnte.